Der Fingerhut

„Eine beeindruckende Wildpflanze, die für ihre hohen, glockenförmigen Blüten bekannt ist, aber auch für ihre Giftigkeit.“
- Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
Fingerhut vs. Fingerhut
„Der Schneider, und sei er auch noch so gut,
schützt seine Finger mit dem Fingerhut.
Doch sein Namensvetter ist nicht aus Metall,
als Pflanze ist ihm der Finger recht egal.“
- Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
Feen Fingerhut
Ein Fingerhut, groß und prächtig,
will so gern im Märchen sein.
Er steht im Wald, still und stumm,
und wartet auf die Feen, die kommen rum.
Sie tanzen auf der Waldeslichtung,
um den Fingerhut herum.
Sie weben, müde von der Arbeit,
ihre Magie, in den Fingerhut hinein.
Er glänzt und funkelt fortan in der Nacht,
hat eine magische Kraft entfacht.
Er erfüllt so manche Wünsche,
doch man muss vorsichtig sein.
Denn jeder Wunsch hat seinen Preis,
Das lehrt uns das Märchen auf seine Weis'.
Der Fingerhut, so groß und prächtig,
steht still an einem Fleck,
doch hat diese schöne Pflanze
gar manch ein Menschenleben vorzeitig beendet.
- Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
Auch Märchen über den Fingerhut gib es. So ist eine andere Bezeichnung für den Fingerhut das ebenfalls bekannte Wort „Hexenkraut“. Als Bestandteil der von Hexen hergestellten Salben sollte es Heilung bringen und war schon damals nur etwas für echte „Fachfrauen“ oder Männer. Schamanen stellten diese Salbe her, um sich in eine halluzinatorische Trance zu versetzen. All das nicht ohne erhebliches Risiko. Durch den hohen Bestandteil an giftigen Inhaltstoffen konnte eine Anwendung schnell daneben gehen und, wie bereits erwähnt, auch den Tod statt Heilung bringen.
Eine andere Geschichte ist die des volkstümlichen Namens. In Englischsprachigen Raum wird die Pflanze "foxgloves" genannt. Dort glaubt man zum Teil bis heute daran, dass die Pflanze von müden Feen stammt. Mit magischen Kräften versehen sollen Tiere diese zuweilen als Schuhe tragen, so dass sie sich geräuschlos an andere Tiere anschleichen bzw. davon schleichen können. Der Fuchs, in Deutschland auch bekannt als Meister Reinecke, trug die Blüten sogar als Beinkleider und konnte dann geräuschlos mit anderen Tieren kommunizieren. Tatsächlich stammen diese Geschichten wahrscheinlich von der Übersetzung des Nachnamens von Leonhard Fuchs, der „fox“ im Englischen heißt. Der Wortbestandteil „-gloves“ stammt von einem Übersetzer der botanischen Bezeichnung für den Fingerhut.
Bienen mögen Fingerhut
Der Fingerhut, in seiner ganzen Pracht,
dient als Bienenweide, bei Tag und Nacht.
Er steht im Wald, im Garten und am Wegesrand,
und hilft den Bienen, auf seine Weise.
Sie tauchen tief in seinen Kelch hinein,
sammeln den Nektar, süß und fein.
Sie tanzen und summen fleißig,
Dank dem Fingerhut, gibt es Honig reichlich.
Bienen mögen Fingerhut,
er tut auch anderen Insekten gut.
Schmetterlinge, Hummeln und anderes Getier,
wer ihn in seiner Umgebung hat,
macht nicht nur Bienen satt.
- Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
