rentyourfoerster Rudolf Aloys Niehaus

Habitat-oder Horstbäume im Wald

A close up of a tree trunk with a green background.

„Habitatbäume, ob lebend oder tot,

bieten Lebensraum im Wald,

für Insekten, Vögel, Moose, Flechten und vieles mehr,

eine ökologische Besonderheit in der häufig tristen Struktur.“

 – Rudolf Aloys Niehaus 2024 –

Die Bezeichnung von Habitat- oder Horstbäumen ist in den einzelnen Bundesländern nicht immer gleich, häufig werden diese auch als Biotopbäume bezeichnet. Unabhängig davon wie man sie nennen möchte haben sie meist eines gemeinsam, sie sind für die Holznutzung weniger interessant. Dennoch sind sie für das Leben im Wald von unschätzbarem Wert. 
Denn mit ihrer Vielzahl an besonderen Strukturen bieten sie Lebensraum für zahlreiche Pflanzen-, Tier- und Pilzarten. Ihre Bedeutung als Lebensraum ist folglich existentiell für unsere Umwelt und die Biodiversität (Vielfalt und Variabilität des Lebens in einem bestimmten Landschaftsraum oder in einem geographisch begrenzten Gebiet). Es ist wissenschaftlich belegt, dass eine hohe Biodiversität nicht nur die Stabilität des Ökosystems aufwertet und verbessert, sondern auch die Wirtschaftlichkeit eines Waldes auf lange Sicht hin erhöht (stabile Wälder für kommende Generationen durch ökologische Waldbaukonzepte). RENTYOURFOERSTER weiß um die Wichtigkeit des Waldes als artenreichster Lebensraum in unseren Breitengraden und hilft Ihnen gerne bei der Umsetzung von Maßnahmen, wie beispielsweise einer Habitatbaum Kennzeichnung.

Waldwege


In Wäldern wachsen Bäume,

ihre Rinde, glatt oder rau,

gezeichnet von der Geschichte im Jahreslauf,

tragen sie Leben auf ihren Ästen und im Stammverlauf.

Auch in den Wurzeln und den Wipfeln,

bergen sie Geheimnisse, die der Wind zerstreut.

Sie sind Heimat für das Leben,

von der Kerfe bis zum Greif.

Während der Wald im sanften Licht erstrahlt,

wirft der Biotopbaum einen Schatten,

erfüllt vom vielfältigen Leben.

Denn in Biotopbäumen lebt das Herz des Waldes,

das uns vernetzt, und die Zukunft nährt.


- Rudolf Aloys Niehaus 2024 -

Besonders ökologisch orientierte Waldbesitzer wählen in ihren Wäldern alte Bäume aus, um sie als  Lebensraum für Tiere und auch Pflanzen dauerhaft zu erhalten. Häufig sind es Bäume mit Höhlen oder außergewöhnlichen Wuchsformen, welche dann, wie bereits erwähnt als sog. Horstbäume  (Habitatbäume) ausgewählt und dauerhaft markiert werden. Ziel sind zumeist 3-5 Bäume je Hektar,  da diese in den diversen Förderprogrammen gefordert werden. So sieht beispielsweise das  Habitatbaumkonzept der Niedersächsischen Landesforsten vor, dass in allen Wäldern über 100 Jahre  (Nadelwald) bzw. 120 Jahre (Laubwald) je Hektar Waldfläche fünf besonders geeignete Habitätbäume ausgewählt und dauerhaft bis zum natürlichen Zerfall erhalten bleiben sollen. Das entspricht 5% der Waldfläche, auf der Axt und Säge ruhen und die natürliche Waldentwicklung mitten im Wirtschaftswald dauerhaft Vorrang genießt. 

Um den dauerhaften Schutz der Habitatbäume zu gewährleisten müssen ausgewählte Bäume  nachvollziehbar gekennzeichnet werden. Die optische Kennzeichnung durch Sprühfarbe oder einer 
Beschilderung, dient in erster Linie dem Wiedererkennungswert auf der Fläche für anstehende Maßnahmen, wie Feinerschließung oder der Holzernte. Es ist wenig Zielführend wenn der Harvester unmittelbar an einem Habitatbaum gelenkt wird oder die Schlagrichtung inmitten einer zu schützenden Baumgruppe verläuft. Beispiele für eine Kennzeichnung kann der Buchstabe „H“ für Habitat- oder Horstbaum sein, eine Wellenlinie oder ein Symbol wie der Specht, über eine Schablone aufgetragen. Hier gibt es leider wieder einmal kein einheitliches Vorgehen und manch eine Kennzeichnung hat schon für Verwirrungen gesorgt…

Egal wie präzise oder unpräzise Begrifflichkeiten oder Kennzeichnungen ausfallen, im Endeffekt kommt es auf das Gleiche hinaus: dieser Baum bleibt stehen!

Streng genommen bedarf es gar keiner Ausweisung von Habitatbäumen, da die gute fachliche Praxis in der Forstwirtschaft das Bundesnaturschutzgesetz nicht aushebelt. Demnach sind jene Bäume, die die Nester von Taggreifen (Bussarde, Milane, Falken, Habicht, Sperber), Kolkrabe, Graureiher und Waldohreule beherbergen, Höhlenbäume mit großen Bruthöhlen von Schwarzspecht und seinen Brutfolgern (Dohle, Hohltaube, Fledermäuse, Hornissen …) und Bäume mit mehreren Kleinhöhlen (z.B. Buntspechthöhlen) und weitere, von Gesetzes wegen streng geschützt. Schon eine Störung dieser Lebensräume ist untersagt! Unter anderen gilt auch im Wald das Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) § 39 Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermächtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen

(1) Es ist verboten,
1. wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten,
2. wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen 
oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten,
3. Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder 
zu zerstören. […]

Die Kartierung zielt darauf ab, Informationen über die Qualität und Quantität des Biotopholzinventars im Wald zu gewinnen. Ein weiteres Ziel ist es, bestimmte Bäume im Einvernehmen mit den Eigentümern dauerhaft aus der Nutzung zu nehmen. Deshalb haben die Bundesländer diverse Förderprogramme ins Leben gerufen.

Die Durchführung der Kartierung erfolgt zur besseren Nachvollziehbarkeit heute im blattlosen Zustand während des Winterhalbjahres. Alle aufgenommenen Biotopbäume werden per GPS eingemessen (Messgenauigkeit von +/- 5 m). Das Raumbezugssystem ist ETRS 1989 UTM Zone 32N.

Die Biotopbaumdaten beinhalten i.d.R. eine laufende Nummer, eine Objektkennung, die Baumart, die Besitzart und die Biotopbaumkennung (z.B. Horstbaum, Totholz usw.). Eine Mehrfachnennung ist hierbei durchaus möglich, da alte Bäume häufig vielfältige Strukturen aufweisen.

Darüber hinaus können der Brusthöhen-Durchmesser (Gemessen, ganzzahlig ohne Nachkommastelle in 1,20m Höhe), die geschätzte Baumhöhe (ganzzahlig, bei hängenden und liegenden Bäumen nur die Stammlänge angeben) und die Baum-Sonderstrukturen (z. B. Efeubewuchs, Uraltbäume) angegeben werden. In den meisten Fällen gibt der Förderantrag die zu benennen Parameter vor.

Der ökologische Wert eines Baumes steigt mit zunehmendem Alter markant an. Biotopbäume bieten wertvolle Nischen für hochspezialisierte Arten. Als Hotspots der Biodiversität sollten sie demzufolge erhalten werden. Zudem nehmen sie eine wichtige Verknüpfungsfunktion zwischen Waldreservaten und Altholzinseln ein. Mindestens 10 Biotopbäume/ha wären für die Vernetzung artenreicher Waldflächen sinnvoll, besser noch wäre der Erhalt von Teilflächen innerhalb der Bestandes Struktur. 
Die größte Gefahr droht, wie bereits erwähnt, durch unabsichtliches Fällen der Bäume oder das Befahren der Fläche. Das Auffinden (Kartieren) und Markieren (in Absprache mit dem zuständigen Förster) der wertvollen Bäume hilft, dies zu verhindern.

Konkret werden als Biotopbäume bezeichnet: Bäume mit Stammverletzungen, Rissen und Rindentaschen und sogenannte "Saftbäume". Uralte Bäume und Baumriesen, sogenannte "Methusalems". Bäume mit Mulmhöhlen, Stammfusshöhlen und Zwieseln gehören ebenfalls zu den Biotopbäumen. Auch die sog. Horst- und Höhlenbäume. (siehe Bericht unter NEWS : Specht Höhlen im Wald / Sozialer Wohnungsbau). Aber auch Bäume mit speziellem Moos-, Flechten- oder Pilzbewuchs haben einen hohen ökologischen Wert. Mit Efeu oder anderen Kletterpflanzen überwachsene Bäume sind als Nahrungsgrundlage und Nistplatz für Vögel und Insekten von Bedeutung. Ebenfalls jene mit abgestorbenen Ästen, Kronenbruch und Kronentotholz. Insbesondere Kronentotholz zählt zu den herausragenden Standorten für hochspezialisierte Käferarten.

Ein Biotop- oder Habitatbaum ist folglich ein Baum, der mindestens ein Baummikrohabitat trägt. 
Baummikrohabitate sind klar abgegrenzte Habitatstrukturen, die von teilweise hochspezialisierten Arten oder Artengemeinschaften während zumindest eines Teils ihres Lebenszyklus genutzt werden. 

RENTYOURFOERSTER weiß, das Nachhaltigkeit im Wald heute noch oft primär in Bezug auf die Holznutzung definiert und die Nachhaltigkeit bezüglich Biodiversität meistens auf einen standortgerechten Baumbestand reduziert wird. Ein effektiv nachhaltig wirtschaftender Förster sollte immer beides im Auge haben: den Elitebaum, der das Geld über seine Holzqualität einbringt und den 
Biotopbaum, der ein wichtiges Element für die Biodiversität im Wald ist. Das bedeutet, dass bereits bei der ersten Durchforstung das Augenmerk auf mögliche Biotopbäume gerichtet werden muss. Da eine große Artenvielfalt auch zu stabileren Waldbeständen führt, ist deren Erhaltung und Förderung durchaus im ökonomischen Interesse der Waldbesitzer. Waldbestände mit großer Artenvielfalt dürften auch bezüglich dem Klimawandel resilienter sein. Darüber hinaus gibt es an und um einen Habitat- oder Horstbaum (Biotopbaum) auch immer spannendes zu entdecken!

Wald der tausend Stimmen


Im Wald der tausend Stimmen,

wo Blätter flüstern und Vögel singen,

tanzen Schatten auf dem moosigen Boden,

hier verliert der Mensch die Zeit.


Der Ahorn breitet seine Blätter aus,

wie Hände, die nach dem Himmel greifen,

sein Saft fließt wie süße Träume, u

d der Sirup ist, eine Gaumenfreude.


Die Birke flüstert leise im Wind,

ihre zarten Blätter verlieren sich wie Silberfäden,

sie kennt die Geheimnisse der Natur

und hilft, bei kleineren Beschwerden.


Die Eiche reckt ihre knorrigen Arme gen Himmel,

ihre Rinde erzählt vom Leben,

dass sie hat, seit Jahrhunderten umgeben.


Dort, zwischen den Bäumen, versteckt sich die Magie,

aus dem Verfall wird neues Leben,

ein Orchester aus Grün,

gesungen aus tausendfachen Melodien,

diese Verbundenheit muss man erleben.


- Rudolf Aloys Niehaus 2024 -

Wir helfen Ihnen gerne bei der Umsetzung neuer Möglichkeiten in Ihrem Wald. Kontaktieren Sie uns 
über diese Webseite oder unter info@rentyourfoerster.de.

Ihr Förster
Rudolf Aloys Niehaus
06 Mai, 2024
„Ein Maikäfer fliegt durch den warmen Frühlingsabend, Max und Moritz konnten es kaum erwarten, eine Erinnerung an Kindheitstagen.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
19 Apr., 2024
„Die Pusteblume ist ein Wunder der Natur. Sie erinnert uns daran, wie Vergänglichkeit und Neubeginn Hand in Hand gehen.“  – Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
04 Apr., 2024
„Insgesamt tragen Waldwege dazu bei, die Wälder für den Menschen nachhaltig Nutzbar und zugänglich zu machen.“ – Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
von Sandra Bolsmann 25 März, 2024
„Als Zersetzer organischen Materials tragen Pilze dazu bei, Nährstoffe im Ökosystem zu recyceln und somit das Pflanzenwachstum zu fördern.“ – Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
19 März, 2024
„Der Kiebitz fliegt im Frühlingswind, sein Ruf erklingt im Wiesengrün. Wo er sich findet, dort ist Leben!“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
13 März, 2024
„ Kleine Käfer am Boden, unscheinbar und still, sind wertvoller als Diamanten, auch wenn sie kaum Jemand haben will.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
28 Feb., 2024
„Das Deutsche Forst Service Zertifikat (DFSZ) ist der Schlüssel für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Garant für Nachhaltigkeit und Zukunft.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
20 Feb., 2024
„Um die Natur zu beobachten ist das beste Tempo ein Schneckenpace.“ - Edwin Way Teale -
16 Feb., 2024
„Waldgenossenschaften arbeiten, um zu säen. Sie pflegen den Wald, Tag für Tag, nach besten Wissen und Gewissen.“ -Rudolf Aloys Niehaus 2024-
08 Feb., 2024
„Wir bauen darauf, wir laufen darauf, doch wie oft denken wir daran? Dass wir den Boden, den wir nutzen, auch schützen?“ -Rudolf Aloys Niehaus 2024-
31 Jan., 2024
„Ein kleiner Hund mit großem Herz, besitzt Format und Schläue, Langeweile Fehlanzeige !“ -Rudolf Aloys Niehaus 2024-
24 Jan., 2024
„Berufung: Der passende weltliche Beruf ist die eigentliche Bestimmung.“ -Max Weber-
16 Jan., 2024
„Bäume in der Stadt, wo Menschen und Kulturen sich vereinen, bringen Raum für Ruhe und Geborgenheit in hektischer Zeit.“ -Rudolf Aloys Niehaus 2024-
10 Jan., 2024
„Was ich nicht gelernt habe, habe ich erwandert.“ -J.W. von Goethe-
04 Jan., 2024
„Wenn Du eine Flut verhindern willst, lass die Quellen fließen.“ -Pavel Kosorin-
Rückeschäden
27 Dez., 2023
„Bemüht euch stets, gute Arbeit zu liefern, und wenn ihr das getan habt, dann verlangt, dass man euch dafür gut bezahlt.“
19 Dez., 2023
„Ein Kuss ist muss!“ -unbekannt-
11 Dez., 2023
„Der Igel ist das beste Beispiel für einen bewaffneten Frieden.“ -Wilhelm Busch-
28 Nov., 2023
„Advent und Weihnachten sind wie ein Schlüsselloch, durch das auf unsrem dunklen Erdenweg ein Schein aus der Heimat fällt.“ -Friedrich von Bodelschwingh-
27 Nov., 2023
„Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.“ -Albert Einstein-
Mehr anzeigen
Share by: