Seit 1971 gibt es die Kampagne Vogel des Jahres, welche vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) ins Leben gerufen wurde und heute eine öffentliche Wahl, mit Öffentlichkeitsbeteiligung ist. Durch die jährliche Ausrufung eines Kandidaten wird auf die Gefährdung der Tiere und Lebensräume aufmerksam gemacht.
2024 wurde der Kiebitz zum Vogel des Jahres gekürt. RENTYOURFOERSTER
weiß, dass sein Lebensraum bedroht ist, da er auf Wiesen und Feuchtgebiete angewiesen ist. Noch immer werden große Teile der Landschaft entwässert und auch der Hochwasserschutz hat nicht nennenswert hinzugelernt. Hinzu kommen, wie auch schon beim Stierkäfer (Insekt des Jahres 2024) erwähnt, die zunehmende Stallhaltung und der Rückgang von Weideland. Die verbleibenden Grünflächen werden landwirtschaftlich intensiv genutzt und sind in den meisten Fällen hoffnungslos überdüngt. Das derzeitige Kreislaufsystem lässt dem Landwirt kaum eine Wahl, da der Verbraucher billiges Fleisch erwartet und das Finanzsystem längst die Steuerung der Betriebe übernommen hat. Somit bleiben Unmengen an Stickstoff und Nitrate übrig, die am Ende auf unsere Felder landen und ihr übriges tun.
Wer kennt ihn noch den Kiebitz? „Muttergottes-Taube“ wurde er in längst vergangenen Zeiten genannt und seine Eier galten als wohlschmeckend und heilkräftig. Mein Vater berichtete gerne mit leuchtenden Augen von der Zeit nach dem Krieg und der Eiersuche auf weitem Feld. Da ich gebürtig aus dem Oldenburger Münsterland stamme, erwähne ich an dieser Stelle dessen Bedeutung dort. Es hieß, und so wurde mir als Kind noch berichtet, dass die Seele eines Verstorbenen Zuflucht in einem Kiebitz finden könne. Er galt als der Charaktervogel für Moore und Wiesen. Die Schlesier glaubten jedoch, er sei ein Todesbote und sein Ruf erinnere an „Komm mit-Komm mit“ und führe auf direktem Wege in das Schattenreich. Da ist mir der Gedanke, dass der Geldbeutel das ganze Jahr gefüllt bleibe, wenn beim ersten Ruf denn welches drin ist, wesentlich lieber. Legendär bleibt auf jeden Fall sein Ruf „kiwitt“, der hoffentlich bald wieder häufiger zu hören sein wird.
Der Kiebitz (Vanellus vanellus) lebt in ganz Europa sowie in einigen Teilen Asiens und ist wunderschön anzusehen. Er gehört in die Familie der Regenpfeifer und bevorzugt offene Feuchtgebiete wie Wiesen und Felder. Mit etwa 30 Zentimeter Größe ist er gut erkennbar an seinen weißen Bauch, einen grünen Kopf und einer charakteristischen Federhaube auf dem Kopf. Während der Brutzeit besetzen Kiebitze oft große Territorien auf offenen Feldern und bauen ihre Nester in flachen Mulden oder auf Grasnester.
Kiebitz Fakten:
Klasse:
Vögel
Ordnung:
Watvögel
Familie:
Regenpfeifer
Gattung:
Vanellus
Art:
Kiebitz (Vanellus vanellus)
Verbreitung:
Europa, Asien, Nordafrika
Lebensraum:
Feuchtwiesen, Moore, Acker- und Grünland
Körperlänge:
28-31 cm
Gewicht:
180-550 g
Soziales und Rudel-Verhalten:
Kiebitze leben paarweise und bilden kleine Gruppen um sich gegenseitig zu schützen. Sein Balzverhalten ist durch seine Flugakrobatik einmalig anzusehen.
Fortpflanzung:
Kiebitze legen ihre Eier im Frühling auf den Boden und brüten sie gemeinsam aus. Die Vögel verteidigen ihr Gelege vehement gegen Fressfeinde und auch dem Menschen was mitunter an Hitchcocks „Die Vögel“ erinnert.
Seine Nahrung sind hauptsächlich Insekten und Würmer, aber auch Pflanzenteile finden sich auf der Speisekarte. Der Kiebitz ist ein Zugvogel und verlässt im Winter seine Brutgebiete, um in südlichere Regionen zu ziehen. Er verbringt den größten Teil seines Lebens auf dem Boden und bewegt sich oft hüpfend fort. Es ist verwunderlich, dass Kiebitze zu einer Art
geworden sind, die akute Bedrohungen in vielen Teilen ihrer Reichweite ausgesetzt ist. Ehemals weit verbreitet, sind sie heute selten geworden und in vielen Ländern vom Aussterben bedroht. RENTYOURFOERSTER
weiß, dass die für den Kiebitz geeigneten Brutbiotope fehlen, so sind beispielsweise Maisäcker gänzlich ungeeignet. Eine frühere Bedrohung, nämlich die Jagd, scheidet heute aus. Der Vogel galt als äußerst schmackhaft, seine Eier, wie schon erwähnt, sowieso. Die Habitat Zerstörung ist und bleibt also das größte Problem für unseren Kiebitz. Viele Organisationen engagieren sich für die Erhaltung der Art und versuchen durch verschiedene Maßnahmen, ihre verbleibenden Lebensräume zu erhalten und zu verbessern. Dies macht den Erhalt des Kiebitzes zu einem wichtigen Teil des Naturschutzes.
Wenn auch Sie Flächen ihr Eigen nennen und etwas für den Erhalt unserer Lebensräume tun wollen, schreiben Sie uns über das Kontaktformular oder über
info@rentyourfoerster.de.