Wer kennt sie nicht, die Rote Wegeschnecke, die dem Menschen im Garten ein Gräuel ist, dem aufmerksamen Beobachter jedoch gerade auf Waldwegen ins Auge fällt. Nicht nur durch ihre Beharrlichkeit sondern auch aufgrund ihrer rötlich, manchmal direkt leuchtenden Farbe ihres bis zu 15cm langen Weichkörpers. Sie werden auch schlichtweg als Nacktschnecke bezeichnet da sie nun mal kein schützendes Gehäuse besitzen um sich vor Fressfeinden zu schützen. Dafür greift sie auf andere Fähigkeiten zurück, aber dazu später mehr.
Verwechslungsmöglichkeiten gibt es eigentlich keine. Der Name ist verräterisch und so gibt es weitere Wegeschnecken, wie z.B. die Schwarze Wegschnecke. Sie ist ausgewachsen und ausgestreckt etwas kleiner und 10 bis 13 cm lang. Die Tiere sind meist tiefschwarz, selten auch dunkelbraun oder grau. Auch die Fußsohle ist sehr dunkel. Die Färbung ergibt sich aus dem Alter der Tiere, die Jungtiere sind zunächst sehr hell, werden dann aber rasch grau und sind dann schon bei der halben Adultgröße tiefschwarz. Der Mantelschild nimmt etwa ein Drittel der Gesamtlänge ein. Die Atemöffnung liegt auf der rechten Seite im vorderen Teil des Mantelschildes.
Eine weitere Art ist der unter den Gärtnern gefürchtete Tigerschnegel (Limax maximus), auch Großer Schnegel, Große Egelschnecke oder Tigernacktschnecke genannt. Sie ist eine 10 bis 20 Zentimeter lange Nacktschnecke, ebenfalls aus der Familie der Schnegel. Sie ist in Europa weit verbreitet und inzwischen fast weltweit in die gemäßigten Breiten verschleppt worden.
Alle drei Arten leben in feuchten Wäldern, Wiesen, Mooren und Gärten. Nahrung sind welke oder frische Pflanzen, aber auch Aas. Sie ist überwiegend nachtaktiv, bei feuchtem Wetter aber auch tagaktiv.
Die Rote Wegeschnecke zeigt ein äußerst geselliges Sozialverhalten und kommt häufig in Gruppen vor. Zum Einen dient dieses dem Fressverhalten, also dem Auffinden von Nahrungsquellen über ihre Schleimspur. Zum Anderen aber auch zur Abwehr von Fressfeinden. Wenn beispielsweise ein Vogel oder Igel auftaucht, formieren sich die Schnecken zu einer Art Kugel und schützen sich gegenseitig. Das dabei produzierte und abgesonderte Schleimsekret soll nicht gerade appetitlich schmecken und die Feinde zudem verwirren. Ein weiteres Naturphänomen das zum Staunen anregt und die Überlebenschance in der Natur stärkt.